
Klassik für Taktlose: Wer war Beethoven?
Ludwig van Beethoven hat die Musikgeschichte verändert wie kein anderer, und das trotz seines Gehörverlusts. Die Geschichte eines tragischen Genies.
Ludwig van Beethoven hat die Musikgeschichte verändert wie kein anderer, und das trotz seines Gehörverlusts. Die Geschichte eines tragischen Genies.
Auf dem Weg zu seinem letzten großen Orchesterwerk, dem „Doppelkonzert“, schrieb Johannes Brahms auf Sommerfrische im schweizerischen Thun 1886 und 1887 ungewöhnlich frohgemute Kammermusik und Lieder für eine junge Sängerin. Wie das klingt, wenn ein Griesgram sein Herz öffnet, demonstrieren Solisten wie Henryk Szeryng und Artur Rubinstein (RCA), Pierre Fournier und Wilhelm Backhaus (Decca), das Beaux Arts Trio (Philips), Juliane Banse und Bernarda Fink (harmonia Mund), sowie David Oistrach und Mstislav Rostropowitsch mit dem Cleveland Orchestra unter George Szell (EMI).
Eine neue CD-Edition präsentiert erstmals Liveaufnahmen aus der Berliner Philharmonie – und lässt den oft der Oberflächlichkeit und des glatten Perfektionismus geziehenen Dirigenten Herbert von Karajan in neuem Licht erscheinen. Wer ihn noch live erlebt hat, hört hier wieder, was man einst als so faszinierend empfunden hat: Nach akribischer Probenarbeit ließ Karajan seinen Musiker nämlich viel Freiheit. So entstanden atemberaubende Aufführungen, lebendiger und spontaner als die zu Recht für ihre Perfektion gerühmten Studio-Aufnahmen. Zu entdecken ist auch Karajans erstaunlich reichhaltiges Repertoire vom Barock bis zur Avantgarde.
Fast jeder kennt sie: Vor 300 Jahren ertönten zum ersten Mal die „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi. Was macht dieses Werk so besonders?
Es sind oft grausame Begebenheiten, die Antonin Dvorak zu aufregenden „Symphonischen Dichtungen“ verarbeitet hat. Die Werke nach böhmischen Märchenballaden sind alle nach der berühmten „Symphonie aus der Neuen Welt“ entstanden, also Werke aus der Spätphase des Komponisten und enthalten herrliche Melodien, aber auch pittoreske Klangbilder, die sich zu spannenden Erzählungen verdichten.
Im heutigen Musiksalon hören wir Beispiele aus den blutrünstigen musikalischen Thrillern „Die Waldtaube“, „Der Wassermann“ und „Die Mittagshexe“, sowie die gesamte Tondichtung „Das goldene Spinnrad“, die als einzige ein Happy End hat.
In Bozen geboren, in Wien ausgebildet, hat der Tenor mit dem sicheren Hohen C und dem bubenhaften Charme sein Publikum erobert, zunächst in der Volksoper, die jahrzehntelang sein Stammhaus bleiben sollte, dann nicht zuletzt auch via Schallplatte und Fernsehen: Sein Repertoire reichte vom „Vogelhändler“ und der „West Side Story“ über Puccinis „Boheme“ bis zu Wagner und Richard Strauss. Für „sein“ Haus, aber auch für Aufnahmen im Studio mit berühmten Partnern und Dirigenten hat er auch Raritäten einstudiert und so vor dem Vergessen bewahrt. Ein Podcast als Geburtstagsgruß.
Frauen haben in jeder Epoche komponiert. In den Spielplänen und Repertoires sind sie aber kaum präsent. Zu Unrecht! Ein Überblick über die bedeutendsten Komponistinnen.
Einen „Schweizer Uhrmacher“ hat Kollege Igor Strawinsky den Franzosen Maurice Ravel genannt, der als Sohn eines Erfinders und Konstrukteurs tatsächlich mit äußerster Präzision an seinen Werken gearbeitet hat. Seine Fantasie schweifte freilich in exotische Regionen aus 1001 Nacht, in Visionen antiker Mythen, vor allem aber in die Heimat seiner geliebten Mutter, die Baskin war und deren Gesänge er tausendfältig verwandelt hat – bis hin zum berühmtesten seiner Werke, dem „Bolero“, der freilich nach seiner eigenen Aussage „keine Musik enthält“. Was war Musik für diesen rätselhaften Mann? Im Musiksalon versuchen wir dem auf die Spur zu kommen.
„Lied der Nacht“ haben Kommentatoren die Siebente Symphonie von Gustav Mahler genannt. Tatsächlich enthält das Werk zwei vom Komponisten selbst sogenannte „Nachtmusiken“, ein irrlichterndes, sinistres Scherzo, aber auch viel Musik von strahlender Helle. Für Musikfreunde ist sie vielleicht die rätselhafteste der bilderreichen Symphonien. Aus Anlass der Übertragung der Aufführung unter Sir Simon Rattle in Ö1 am kommenden Wochenende legt „Presse“-Musikkritiker Wilhelm Sinkovicz seinen erläuternden Podcast über das Werk noch einmal auf.
Nicht nur der Opernball wird damit eröffnet: Woran man eine Polonaise erkennt und was man über Mitternachtsquadrillen wissen muss.
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